Der Neusiedler See

Zwei große europäische Landschaften treffen am Neusiedler See zusammen: der Ostrand der Alpen und der Westrand der pannonischen Ebene.

GPS Koordinaten

Im Folgenden finden Sie einige GPS Koordinaten. Alle Angaben ohne Gewähr.

Neusiedl/See

47°55´61´´ N

16°49´67´´ E

Weiden

47°54´96´´ N

16°51´03´´ E

Weidener Bucht

47°54´15´´ N

16°50´93´´ E

Bauminsel - Nord

47°53´81´´ N

16°50´16´´ E

Bauminsel - Süd

47°53´36´´ N

16°49´97´´ E

Podersdorf Leuchtturm

47°51´63´´ N

16°49´58´´ E

Vogelinsel

47°48´88´´ N

16°46´27´´ E

Biologische Bucht

47°46´23´´ N

16°44´60´´ E

Illmitz

47°45´22´´ N

16°44´31´´ E

Mörbisch

47°45´39´´ N

16°42´18´´ E

Rust

47°48´41´´ N

16°42´65´´ E

Schotterinsel

47°47´76´´ N

16°44´10´´ E

Oggau

47°50´38´´ N

16°43´41´´ E

Purbach

47°54´04´´ N

16°44´90´´ E

Breitenbrunn Nord

47°54´82´´ N

16°46´79´´ E

Jois

47°55´16´´ N

16°48´43´´ E

 

Die Daten sind Auszüge aus dem Neusiedlerseehandbuch und wurden uns freundlicherweise von der Firma Sailer"-Accessoires zur Verfügung gestellt.

Geschichte des Neusiedler Sees

Chronologie:

 

16000 - 12000 v.Chr. Entstehung des Neusiedlersee
1520

Der See erreicht die heutigen Ausmaße

1554 Anstieg des Wasserspiegels
1568 Rückgang des Wasserstandes infolge Ableitung der Rabnitz. Erste Pläne für eine Trockenlegung des Sees
1728 Abnahme des Wasserstandes
1740 Völlige Austrocknung 2 Jahre lang (landwirtschaftliche Nutzung)
1768 - 1769 Anstieg des Wasserspiegels
1777 - 1780 Errichtung eines Dammes zwischen Eszterhaza (Fertöd) und Pamhagen - Abtrennung des Hansag
1786 Größte Wasserfläche von 515 m 2
1801 - 1807 Abnahme des Wasserstandes
1811 völlige Austrocknung 2 Jahre lang
1813 Größte Wasserfläche 515 m 2
1838 Trockenlegung nach Entwürfen von Ing. Karl Kecskes geplant
1854 Abnahme des Wasserstandes
1865 - 1871 Völlige Austrocknung (landwirtschaftliche Nutzung und Wegebau)
1872 Auffüllung des Seebeckens mit Wasser , Rückkehr der Wasservögel
1873 Gründung der "Raabregulierungsgesellschaft"; Planung der Trockenlegung
1878 Wassertiefe 2-3 m
1881 Absinken des Wasserspiegels
1885 Planung des Kanals von Pamhagen zur Rabnitz und zur tiefsten Stelle des Sees
1891-92 Geringste Wassermenge seit 1871
1893 Wegen Geldmangels wird der Kanal nicht errichtet
1895 Beginn der Bauarbeiten des "Einserkanals"
1909 Anschluss des Kanals an den See, der Einserkanal wird Regulierungsbau
1912 - 13 Absinken des Wasserspiegels
1918 Trockenlegung wird geplant
1921 Jäger, Naturschützer und Bevölkerung verhindern Trockenlegung
1924 Seefläche nur 200 m2
1926 Erste Seebäder (Rust und Neusiedl)
1938 Stephan Aumüller verhindert folgende Planungen: 1. Zuleitung vom Donaukanal bzw. Leitha, Hebung des Wasserspiegels , Schleusen beim Einserkanal, Einbau von Turbinen. 2. Querdamm von Mörbisch nach Illmitz. Staubecken im Nordteil des Sees. 3und diverse andere Dammprojekte
1941 Höchster Wasserstand im 20 Jhdt. 116,08 m über Adria
1949 Tiefster Wasserstand 114,5 m über der Adria
1966 Beginn der Wasserstandsregulierung
1970 - 71 Naturschützer verhindern den Bau einer Seebrücke von Mörbisch nach Illmitz
1993 Anerkennung als Nationalpark der IUCN Kategorie II
1996 Hochwasser 115,95 über der Adria
2003 Tiefster Wasserstand seit Beginn der Wasserstandregulierung (115,11 m über der Adria)
2003 Vom zuständigen Ministerium wird eine Studie über die Machbarkeit von Zuflüssen in Auftrag gegeben.

 

Quelle: Naturschutz im Burgenland Teil 2

Als einziger Steppensee Mitteleuropas liegt der Neusiedler See im nördl. Teil des Burgenlandes.

Als einziger Steppensee Mitteleuropas liegt der Neusiedler See am Westrand der Kleinen Ungarischen Tiefebene, am Fuße der Ausläufer der Ostalpen, im nördlichsten Abschnitt des Burgenlandes. Das Burgenland, Österreichs jüngstes Bundesland, war seit Urzeiten Grenzland wie kaum ein zweites in Europa. Es ist die natürliche Grenze zwischen Mitteleuropa im engeren Sinn und Asien im weiteren Sinn, ein Schnittpunkt zweier Landschaftselemente: der Ausläufer der Zentralalpen, die sporen- und inselartig nach Osten vorspringen, und der weiten trockenen Ebenen und sanften Hügelländer des Ostens.

Tiefgreifende und zum Teil verheerende menschliche Tätigkeiten haben besonders in den letzten 40 Jahren das Neusiedler See-Gebiet verändert. Trotzdem ist es wegen seines außerordentlichen Arten- und Individuenreichtums an Pflanzen und Tieren naturkundlich anziehend geblieben. Wodurch ist die biologische Besonderheit des Neusiedler See-Raums bedingt? Es ist ein Zusammentreffen vieler natürlicher Ursachen. Eine ist die erwähnte Grenzsituation, die viel zitierte "biologische Grenze". Immer wieder werden in Berichten die typischen südöstlichen Pflanzen- und Tierarten hervorgehoben, und man kann wohl von einer Bündelung von Arealgrenzen, besonders der Arten mit turkmenischer, südrussischer und mittelmeerländischer Verbreitung, sprechen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Herkunft des Betrachters bestimmt, was charakteristisch ist. Käme man aus dem Osten, würden einem in diesem Übergangsfeld mehr die mitteleuropäischen oder alpinen Elemente auffallen. Eine andere Ursache für die herausragende Stellung des Gebietes liegt in der Mannigfaltigkeit seiner Lebensräume auf relativ kleiner Fläche. Nicht nur viele verschiedene Lebensräume Mitteleuropas finden sich hier, sondern in dieser am weitesten nach Nordwesten vorgeschobenen Landschaft wiederholen sich fast alle Großlebensräume des Karpatenbeckens noch einmal im kleinen.

So finden wir mosaikartig neben- und durcheinander Sand- und Salzgebiete, Trockenrasen und Niedermoose, Eichenwälder und Steppenrelikte auf Löss oder Fels. Dieser Mosaikcharakter des Gebietes ist aber auch für dessen Empfindlichkeit gegenüber künstlichen Störungen und Eingriffen verantwortlich.

Ein weiterer Grund der Berühmtheit des Seegebietes besteht darin, dass es bedeutendes Durchzugsgebiet, floristischer und faunistischer Weg und Pforte ist. So bestehen über die Donau biologisch deutliche Verbindungen zum Schwarzen Meer. Über die "Bernstein-Straße" wandern regelmäßig Vogelarten aus dem Mittelmeerraum ein . Schließlich konzentrieren sich im Ostrand der Alpen verschiedene Vogelzugwege, die der March oder Donau folgend den Neusiedler See berühren. Den verschiedenen Pfortenlandschaften östlich von Wien (z.B. der Brucker-Pforte oder der Ungarischen Pforte bei Hainburg) kommt bei diesen Wanderungen eine große Bedeutung zu.

HISTORISCHES

Will man als Besucher die heutigen Verhältnisse des Raumes verstehen, sollte man sich etwas mit der Geschichte beschäftigen. Die strategisch bedeutsame Lage des Gebietes hat seit alters her Besiedlung und Verkehr angelockt und dem Schicksal seiner Menschen das Merkmal eines Grenzlandes aufgeprägt. Die Geschichte dieses "Schlüsselgeländes des Abendlandes" ist denn auch ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her, ein ständiger Wechsel von Erfolgen der Kolonisation und Rückschlägen durch östliche Reitervölker, die alle zwei bis dreihundert Jahre bis hierher vordrangen. Zeugen dieser bewegten Vergangenheit sind die zahlreichen Schanzen und Verteidigungslinien, Befestigungsanlagen wie Wehrkirchen und -türme und Wehrscheunen, die wie Ringmauern um die Dörfer stehen. Hier ging die römische Provinz Pannonia in den Stürmen der Völkerwanderung unter. Dauernde Kriegsereignisse und die schwere mitteleuropäische Wirtschaftskrise zu Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts entvölkerten zeitweilig diesen Landstrich. Ebenso wirkte sich die Pest aus. Wie stark und wie lange das Gebiet von dieser Geißel der Menschheit heimgesucht wurde, bezeugen die vielen der Pestheiligen Rosalia gewidmeten Kapellen. Zwei geschichtliche Umstände bzw. Ereignisse scheinen besonders einschneidend.

Das eine sind die westeuropäischen Eroberungszüge der Türken die 1529 und 1683 Wien erreichten und belagerten. Sie machten die Landschaft um den Neusiedler See zum Schauplatz arger Verwüstungen und löschten manche Orte für immer von der Landkarte. Erst nach der endgültigen Überwindung der türkischen Bedrohung brachte das 18. Jahrhundert eine schöpferisch geruhsame Zeit barocker Baufreudigkeit, gewaltiger Aufbau- und Erschließungsarbeiten' geprägt von der beginnenden modernen Technik und dem Geist der Aufklärung. Das zweite war die Verteidigungsstrategie Ungarns gegenüber Österreich, das nördliche Burgenland unter Einbeziehung natürlicher Geländehindernisse als Defensivraum zu nutzen, das heißt, sich zum Teil selbst zu überlassen. Das begann, als nach der Landnahme Pannoniens durch die Magyaren hier nach der Jahrtausendwende die "Gyepü" - Grenzwächtersiedlungen mit vorgelagerten Grenzöden entstanden und endete, als aus staatspolitischen Erwägungen von der ungarischen Regierung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Straßen- und Bahnbau vernachlässigt wurden. Dadurch entwickelten sich Industrie und Wirtschaft an diesem Gebiet völlig vorbei.

Eine weitere Ursache für die langdauernde Rückständigkeit des Gebietes war, dass erst 1848 die Bauern befreit (Grundentlastung) und einige Vorrechte des Adels abgeschafft wurden. Auch danach blieb der Großteil des Landes in der Hand ungarischer Großgrundbesitzer, die einseitig die Landwirtschaft förderten und die feudalen Strukturen erhielten. Durch die üblichen Erb- (Real-)teilungen konnten die bäuerlichen Klein- und Zwergbetriebe die Familien nicht mehr ernähren. Die Folgen waren Wanderarbeiter und eine große Auswanderungswelle um die Jahrhundertwende nach Übersee. Das Entstehen mächtiger Industriezentren in der Nähe hatte der Landwirtschaft beachtliche Absatzmärkte erschlossen. Dadurch blieb das Gebiet als Wein-, Obst-, Lebensmittel- und Frischmilchlieferant für den Wiener und Wiener-Neustädter Markt bis in die jüngste Zeit sozial und wirtschaftlich agrarisch strukturiert.

Der Name Burgenland leitet sich nicht von dem Burgengürtel des Landes ab, sondern von der Namensgebung "-burg" der vier westlichen Komitate des ehemaligen Königreichs Ungarn Pressburg, Ödenburg, Eisenburg und Wieselburg. Teile der drei letzten wurden nach dem Ersten Weltkrieg Österreich zugesprochen (Bewegung Westungarn zu Deutsch-Österreich) und diesem 1921 als eigenes Bundesland angegliedert. Durch die unglückliche Grenzziehung kam die natürliche Hauptstadt des Gebietes Ödenburg (Sopran) zu Ungarn. In der Zwischenkriegszeit ging der Ausbau und die Modernisierung der Verkehrswege und der Schulen nur langsam voran. Für einige österreichische Regierungsstellen war das Burgenland zunächst so etwas wie das Bosnien der jungen Republik. Das führte zu so kuriosen Situationen, dass in den zwanziger Jahren burgenländische Bauern eher von ungarischen als von österreichischen Banken Kredite bekamen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Seegebiet russische Besatzungszone und bis zum Österreichischen Staatsvertrag 1955 waren Teile desselben nach Auskunft Ansässiger "tiefstes Russland". Das alles sollte man berücksichtigen, um den Stolz der Bevölkerung auf die guten Straßen, die gepflegten Strandbäder und all die Errungenschaften der Zivilisationswelle der letzten dreißig Jahre zu verstehen.

ENTSTEHUNG DES GEBIETES

Mit dem Einsinken des Wiener Beckens und dann des Eisenstädter Beckens brachen im Miozän, vor etwa 20 Millionen Jahren, Teile des Alpen-Karpatenbogens nieder, und es entstand ein seichtes Meeresbecken. Eine starke Sedimentierung begann. Aus dem Meer ragten nur Leithagebirge und Ruster Höhenzug als Inselgruppe heraus. An diesen kristallinen Grundgebirgen setzte das Meer Kalkalgen und Korallenriffe als Küstenablagerungen ab. Diese an Fossilien ungemein reichen Kalke und Kalksandsteine sind das Material für viele Wiener Prachtbauten. Der Neusiedler See ist aber nicht Rest dieses, später zu einem Binnensee abgeschnürten Meeres, wie lange geglaubt wurde. Ende des Tertiär, also vor etwa 10 Millionen Jahren, wurde das Gebiet durch Hebung wieder zu Land. Das Stromsystem der Donau überschotterte es mit jahrtausendelang hin und her pendelnden Gerinnen, erst durch geologisch jüngste Senkungen entstand die heutige Wanne des Neusiedler Sees. Das Neusiedler See-Becken ist also Ergebnis einer späteiszeitlichen tektonischen Einmuldung. Die Senke füllte sich dann mit Oberflächen- und Grundwässern entsprechend den jungsteinzeitlich neuentstandenen Gefälleverhältnissen. Entlang Bruchspalten steigen mineralhaltige Grundwässer auf. In der Tiefe liegen in verschiedenen Stockwerken konzentrierte Mineralwässer, und in geringer Tiefe bilden sich in ständig ablaufenden Prozessen neue Mineralwässer, mit deren Verwertung als Heilwässer erst begonnen wird. Die Salze stammen mit ziemlicher Sicherheit aus dem ehemaligen Meer.

KLIMA

Durch die Lage in Zentraleuropa und im Regenschatten der Alpen ist das Klima des Seegebietes stark kontinental getönt. Mit seinen trockenen, heißen Sommern und sehr kalten, aber schnee- und nebelarmen Wintern leitet es über zum kontinentalen Steppenklima Europas. Mit rund 600 mm durchschnittlichen Jahresniederschlag und 10<>C Jahresmittel zählt das Neusiedler See-Gebiet zu den trockensten und wärmsten Gegenden Österreichs. Am niederschlagreichsten sind die Sommermonate, in denen es oft Gewitter gibt, niederschlagsärmer die Frühjahrs- und Herbstmonate.

Im Vergleich zu tieferen Seen passt sich der Neusiedler See relativ schnell der jeweiligen Witterung an, das heißt er wird rasch aufgeheizt, kühlt aber auch rasch wieder aus. Trotzdem gleicht er über längere Zeit extreme Temperaturen aus und verhindert im Frühjahr Spätfroste, ist für die Beständigkeit der sommerlichen Temperaturen verantwortlich und verlängert im Herbst gleichsam den Spätsommer.

Fast alljährlich vereist der Neusiedler See durchschnittlich 50 Tage. Dadurch werden Schilfschnitt und verschiedene Eissportarten ermöglicht. Weitere Besonderheiten des Gebietes sich die lange Vegetationszeit von 250 Tagen und bei vielen Pflanzen eine Ruheperiode während der extremen trockenheißen

Sommermonate und eine zweite Vegetationsperiode im Herbst. Das Gebiet ist dem Wind sehr stark ausgesetzt. Die Hauptwindrichtungen sind Nordwest und Südost. Die Frühjahrsmonate sind am windstärksten. Die Kraft des Windes wurde längere Zeit durch viele Windmühlen genutzt. In verschiedenen Orten um das Seebecken stehen noch Reste dieser Mühlen, von denen einzelne, z.B. in Podersdorf, in jüngster Zeit restauriert wurden.

Geringe Niederschläge, hohe Temperaturen, geringe durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit und ständig wehende Winde führen zu derart starker Verdunstung, dass im Gebiet zeitweise semiaride (trockene) Bedingungen herrschen. Bei dieser Gelegenheit sei gleich die Legende von der "Steppenlandschaft" am See berichtigt. Das herrschende gemäßigte Klima ermöglicht nicht das Aufkommen echter primärer Steppen. Die Hügelländer bzw. Ebenen waren ursprünglich mit einem lichten, trockenheitertragenden Eichenmischwald bedeckt, der auf flachgründigen Stellen in Waldsteppe überging. Nur bodenbedingt sind auf kleinen Flächen von Salzboden, Fels, Sand oder Löß gehölzarme Pflanzengemeinschaften natürlich ausgebildet. Die heutige Waldlosigkeit des Gebietes wurde erst durch den Menschen durch Rodung weitester Gebiete, durch Entwässerung und Beweidung geschaffen. Die Pussta ist also Ergebnis menschlicher Tätigkeit.

Sehr günstig wirkt sich die starke Verdunstung des Neusiedler Sees auf den Weinbau aus, denn durch sie wird eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit erzielt und somit die Niederschlagsarmut gemildert.

NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG

Das Neusiedler See-Gebiet lässt sich zwanglos in sechs natürliche Teillandschaften gliedern. Im Westen wird das Neusiedler See-Becken vom Leithagebirge und seinen Vorbergen und dem Ruster Höhenzug umrahmt. Im Norden begrenzt die Parndorfer Platte, im Süden (in Ungarn) der Wolfser Rücken das Seegebiet. Nach Osten ist es über den Seewinkel und das Gebiet des Hanság offen.

BÖDEN

Eine ähnliche, aber feinere Gliederung ergibt sich nach der Verteilung der Bodentypen. Im Gebiet dominieren zwei Hauptbodenarten, die Schwarzerdeböden und die Smonitzagruppe, schwarzerdeähnliche Auenböden. Smonitzaböden finden sich auf den vom Grundwasser durchfeuchteten Stellen. Entlang des Ufers des Neusiedler Sees und am Einserkanal liegen Schilfböden. Bei diesen Unterwasserböden treten die mineralischen Anteile zurück, und die organischen Bildungen überwiegen. Anschließend finden wir alle Übergänge zu anmoorigen Böden und trockengefallenen Anmooren bzw. zu den Niedermooren z.B. im Hanság.

In der südlichen Hälfte des Seewinkels treten sodahaltige Salzböden auf (Zickböden, szik = ungar. Soda, Natron). Der vorwiegende Salzbodentyp des Gebietes ist der Solonschak oder weiße Salzboden: ein sandiger, ungeschichteter leichter Boden, der den jährlichen Frühjahrsüberschwemmungen ausgesetzt ist. Er tritt gewöhnlich in Senken auf, in denen das salzhaltige Grundwasser so nahe an die Bodenoberfläche reicht, dass es bei Trockenheit hochgesaugt wird. Bei anhaltender Trockenheit kommt es auf ihm zu den berühmten grellweißen Soda- und Glaubersalzausblühungen, doch treten infolge der sandigen Struktur keine Trockenrisse auf. Nur kleinräumig ist der zweite Salzbodentyp, der Solonez oder schwarze Salzboden, der typische Salzboden der ungarischen Pussta, vertreten. Einige in Ungarn verbreitete Arten, wie die Strandnelke Limonium gmelini und die Kurzzehenlerche, fehlen daher am Neusiedler See. Der Solonez ist ein höher gelegener, schwerer toniger, kalkarmer Alkaliboden schlechter Wasserdurchlässigkeit und mangelhafter Durchlüftung. Im feuchten Zustand ist er zäh klebrig, im trockenen zeigt er polygonale Schrumpfungsrisse. Durch seine mächtige Oberschicht wird er vom Grundwasser nicht erreicht und zeigt auch keine Salzausblühungen. Solonezflächen sind die kapillaren Endpunkte diffuser Mineralquellen.

Die zweite vorherrschende Bodengruppe sind die verschiedenen Steppenschwarzerden (Tschernoseme) mit mächtiger, oft humusreicher oberster Schicht, vorwiegend auf Löß oder einem anderen kalkhaltigen Substrat.

Die Weinhänge des Steilabfalls der Parndorfer Platte zum Neusiedler See-Becken bestehen aus Lößrohböden. Aus Flusssanden entstandene kalkfreie Tschernoseme überdecken die eiszeitliche Schotterfläche der Parndorfer Platte.

Steppenschwarzerden finden sich auch am Fuß der Randgebirge, Leithagebirge und Ruster Höhenzug. Am Ostufer leiten sie über Alkalischwarzerden zu den Salzböden über.

Rendsinen - flachgründige magere Böden - sind auf den Kalken des Leithagebirges und des Ruster Höhenzuges verbreitet. Als Verwitterungsprodukt der kristallinen Gesteine finden sich schließlich Braunerden auf den flachen, wenig gegliederten Rücken des Leithagebirges und seiner Vorberge.

Die Windrichtungen bei eisfreiem See. Tage pro Jahr. Mittel 1960 - 1990 (Windstille = 58 Tage).

SEEBECKEN

Das Seebecken umfasst die offene Wasserfläche des Neusiedler Sees, den Schilfgürtel und die weitere Verlandungszone, die in einen verschieden breiten Wiesengürtel übergeht und am Ostufer vom Seedamm begrenzt wird.

SEE

1866 wurde der See auf die Ufergemeinden aufgeteilt. Bei der Bildung des Burgenlandes kam der größte Teil zu Österreich. Mit nur 113 m (Boden) bzw. 115 m über dem Meer (Seefläche) liegt der Neusiedler See an der tiefsten Stelle der Kleinen Ungarischen Tiefebene in einer abflusslosen Wanne, d.i. 17 m unter dem Donaupegel bei Pressburg. Seine Gesamtlänge beträgt ca. 36 km (30 km ohne Schilfgürtel), die Breite ca. 12 km (ohne Schilfgürtel ca. 5-7,5 km). Die Gesamtfläche des Mittelwassers beläuft sich auf etwa 320 qkm, das Volumen auf 200 bis 250 Mio. cbm. Der See ist nur durchschnittlich 1,5 Meter tief. Die freie Wasserfläche umfasst derzeit ca. 100 qkm. Der See wird vor allem von Regattaseglern anderer Reviere oft besucht und sie kommen immer wieder. Auf keinem anderen See Österreichs bläst so häufig Wind und scheint so oft die Sonne.

Bemerkenswert ist der Wasserhaushalt des einst abflusslosen Sees. Einziger bedeutender Zufluss ist die Wulka aus dem Rosaliengebirge. Als künstlicher Abfluss wurde der Einserkanal 1910 fertiggestellt, durch den der See über Rabnitz und Raab zur Donau entwässert werden sollte. Durch sein geringes Gefälle verschlammte er aber bald und leitete oft Hochwasser aus der Donau in den See. Durch den Einserkanal verlor der See jährlich 20 Mio. cbm Wasser. Die Zubringer des Neusiedler Sees führen ihm nur etwa ein Viertel bis ein Drittel jener Wassermenge zu, die auf seiner Oberfläche verdunstet. Da auch die Niederschläge gering sind, die Verdunstung sehr groß ist (sie übertrifft die Niederschläge um fast 50%), hätte der See eine negative Wasserbilanz, würde er nicht von Grundwasserzuflüssen gespeist. Solche Grundwasseraustritte erfolgen in sogenannten "Kochbrunnen" über Bruchzonen und aus den Schottern und Sanden des Seewinkels und anderer Einzugsgebiete. Sie sind für die chemische Eigenart des Sees bedeutsam. Der See ist schwach salzhaltig (im Mittel um 1200 mg/1), und zwar im Südteil stärker als im Nordteil. Einige Organismen sind daher in ihrem Vorkommen auf den Südteil beschränkt, der den Charakter eines verdünnten Sodasees hat. Charakteristisch für den See sind die starken langfristig jährlichen und kurzfristig temporären Wasserstandsschwankungen. Der Jahresgang der Wasserführung zeigt einen Hochstand im April und einen Tiefstand im Oktober. Diese jährlichen Schwankungen erhielten sich auch nach der Anhe­bung des mittleren Pegelstandes im Jahre 1965 um etwa 40 cm. Da die Wasserstandsschwankungen mit etwa fünfjähriger Verzögerung auf den Witterungsablauf reagieren, war man bestrebt, durch eine Wasserstandsanhebung und durch eine Schleusenregelung zwischen Österreich und Ungarn den Seestand zu stabilisieren. Die Bedienungsvorschrift für die Schleuse am Einserkanal richtet sich daher nach dem Mittel der Niederschläge der letzten drei Jahre. Die Anhebung brachte den Wasserbauern eine Reihe von Erfolgen.

Die bisherigen Schwankungen wurden gedämpft. Ein Reservoir wurde geschaffen, das über extreme Niedrigstände hinweg hilft. Die Salzkonzentration wurde verdünnt. Möglicherweise wird die Verschilfung gebremst. Über ihre Auswirkung auf das Ökosystem des Sees ist noch wenig bekannt.

Die temporären Wasserstandsschwankungen schließlich sind Ergebnis der starken Winde und ihrer Drehungen. Durch sie können die Wassermassen in der flachen Wanne gegen ein Ufer gedrückt werden. Durch die Seichtheit des Gewässers kommt es dabei zu kurzen zerhackten, sehr gefährlichen Wellen.

Der Schilfgürtel nimmt heute ca. 120 qkm der Seefläche ein. Er ist bei Donnerskirchen bis 5 km breit. Das war nicht immer so. Eine Karte von 1826 zeigt den See noch weitgehend schilffrei. Ein großes Verlandungsgebiet bestand damals im Südosten des Sees, im Bereich des heutigen Hanság, das weit nach Osten bis nach Csorna in Ungarn reichte. Die Absenkung der Seespiegelfläche durch den Einserkanal bewirkte eine explosionsartige Schilfvermehrung. 1963 hatte sich die Schilffläche gegenüber der zur Jahrhundertwende bereits verdoppelt und sie wird, wenn das mittlere Wachstum anhält, um das Jahr 2120 den ganzen See verwachsen haben. Im ungarischen Südteil wird das früher der Fall sein. Die asymmetrische Schilfverbreitung, besonders stark am Süd- und Westufer, zum Teil fehlend am Ostufer, zum Beispiel bei Podersdorf, ist das Ergebnis einer komplizierten Wechselwirkung die Schilfausbreitung fördernder bzw. hemmender Faktoren. Entscheidenden Einfluss haben die Nord-Südausrichtung des nierenförmigen Sees, seine Strömungen und die Hauptwindrichtung aus Nordwesten. Durch die starken Winde und die Seichtheit des Gewässers wirbeln ständig Wellen den tonigen Schlamm des Seebodens auf. Die mit feinsten Schlammpartikeln beladenen grauen Wassermassen werden nach bestimmten Strömungsverhältnissen in den Schilfgürtel gedrückt, wo sich das Wasser beruhigt und den Schlamm ablagert. Die Schlammablagerungen im Schilf des durch das Leithagebirge windgeschützten Westufers und im südlichen Teil sind sehr groß. So werden im Südteil jährlich etwa 15000 t abgesetzt. Ändern sich Windstärke und -richtung, fluten die entschlammten und nun durch Humuskolloide organisch braun gefärbten Wassermassen in langen Fahnen in den grauen See zurück. Die Feinschlammablagerungen sind idealer Untergrund für die Schilfausbreitung. Am Ostufer verhindern der gröbere Untergrund, die starke Brandung und durch Wind verdriftetes Eis den Schilfzuwachs an bestimmten Stellen oder stehen seiner Ausbreitung allgemein entgegen. Auch die ehemalige Beweidung dieses Uferabschnittes dürfte eine Rolle gespielt haben.

Die beiden Wassertypen, die anorganisch getrübte Seefläche und das gelbbraun gefärbte Schilfwasser sind für einige ökologische Eigenheiten des Sees verantwortlich. Die Trübe des Seewassers hat einen bedeutend negativen Einfluss auf die pflanzlichen und tierischen Lebensmöglichkeiten. Die Folge ist eine sehr einförmige Lebenswelt. Als Nahrungsbasis für Fische hat das Plankton, pflanzliche und tierische Kleinorganismen, eine große Bedeutung. Größere Bodentiere fehlen fast gänzlich. Die Wassertrübe hat aber auch einen wesentlich positiven Einfluss auf den Stoffhaushalt des Sees. Verschiedene Nährstoffe, darunter Phosphor, werden an die Trübpartikel gebunden und aus dem offenen See in den Schilfgürtel verfrachtet, wo sie sedimentieren und vom Schilf aufgenommen werden. Dieses Selbstreinigungssystem hat trotz beträchtlicher Abwasser- und Nährstoffbelastung den Neusiedler See in relativ gutem Zustand erhalten.

Haben also der Schilfgürtel als Nährstoffspeicher und seeinterne Prozesse den See bisher vor einer für den Menschen katastrophalen Entwicklung bewahrt, spitzt sich die Situation durch die zunehmende Eutrophierung in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu. Nährstoffquellen für den See sind die durch Abwässer und Düngung stark belasteten Zuflüsse, der Schilfgürtel, der Badebetrieb im weiteren Sinn und schließlich Eintragung über Luft und Niederschläge.

So hat sich der Gehalt an gelöstem Phosphor vervielfacht. Dadurch und begünstigt durch einige milde Winter stieg die Produktion des pflanzlichen Planktons ständig und führte zu ersten Algenblüten. Die Artenzahl des tierischen Planktons nahm ab, während sich einige wenige Arten stark vermehrten.

Wegen der starken Turbulenzen und Trübung fehlt dem Neusiedler See ein dem Schilf vorgelagerter Gürtel am Schwimmblattpflanzen. Aus diesen Gründen und wegen des geringen Nahrungsangebotes brüten keine Vögel in der Freiwasserzone oder ziehen hier ihre Jungen hoch wie auf anderen eutrophen Seen. Nur als Nahrungsraum und Ruheraum hat die Seefläche eine gewisse Bedeutung. Seewärts ist dem Schilf, hauptsächlich längs des Nord- und Westufers, eine bis 500 m breite Zone untergetauchter Wasserpflanzen vorgelagert. Sie wird von zwei Arten gebildet: dem Ährigen Tausendblatt und dem Kammlaichkraut, das stellenweise atollartig in Hexenringen wächst. Für verschiedene Fischarten ist die Wasserpflanzenzone wichtiger Laichgrund. Seit 1970 geht dieser Pflanzengürtel immer stärker zurück und ist bereits stellenweise verschwunden. Verantwortlich dafür scheinen neben der zunehmenden Eutrophierung vor allem das unüberlegte Aussetzen fremder pflanzenfressender Fische, wie des Amurkarpfen und des Silberkarpfen. Ihre Fraßspuren wurden such schon an Schilf und anderen Wasserpflanzen festgestellt.

SEEWINKEL

Der Seewinkel zwischen Ostufer und Nord-Süd-Verlauf der ungarischen Grenze, ca. 450 qkm groß, durchschnittlich 120 m hoch gelegen, weist nur geringe Niveaunterschiede auf. Nach seinen Bodenverhältnissen lässt er sich in zwei Teile gliedern. Die Nordhälfte fällt in den Süßwasserbereich des Gebietes, ihre Schwarzerdeböden sind heute vollkommen in Kultursteppe umgewandelt. Im südlichen Sodabereich liegt das Lackengebiet, eine Seenplatte von rund 80 kleinen und kleinsten Gewässern, dazwischen die allerletzten Reste der Pussta.

Der Seewinkel war einst ein unproduktives Weide- und Grasland, welches hauptsächlich der Tierhaltung (Pferde, Rinder, Schweine, Schafe) und als Heuproduzent diente (Massenvorkommen von Wasserschwaden und Simsen). Der südliche Teil war ehemals stark versumpft. Nur auf den höher gelegenen Schotterinseln des Sandeck konnte Viehhaltung betrieben werden. Als der Großgrundbesitz Mitte vorigen Jahrhunderts zu intensiverer Wirtschaftsform überging, wurde im Seewinkel energischer melioriert, und außerhalb der Siedlungen wurden zahlreiche Meierhöfe (Pussten) angelegt, von denen heute noch einige gut erhaften, andere zerfallen sind. Durch die Umstellung auf die ungebundene Fruchtfolge und den verstärkten Anbau von Kartoffel (Spiritusbrennerei), Mais (Schweinemast) und Zuckerrübe (erste Fabriken) gab es weniger Brachgelände, wodurch namentlich die Schafzucht in den Hintergrund trat. Die neu gewonnenen Böden wurden vor allem dem Getreide- und Hackfruchtanbau zugeführt. Der günstigere Nordteil wurde schneller kultiviert als der versalzte und versumpfte Südteil, in dem sich die halbextensive Viehwirtschaft am längsten (mit ihrem letzten Rest in Apetlon bis in die Gegenwart) hielt. Entwässerungen und Kultivierungen selbst der Salzböden sind die einschneidenden Maßnahmen in jüngster Zeit. Zahlreiche Entwässerungssysteme führten zu einem Absinken des Grundwasserspiegels und zu schnellerem Wasserablauf in feuchteren Jahren.

Dadurch sind sogenannte "Vorteilsflächen" entstanden, die derzeit weit über ein Drittel des Seewinkels ausmachen. Seit 1956 wurden ungefähr 20 Lacken entwässert, weitere Wasserflächen sind infolge der allgemeinen Dränage versumpft. Die Hutweiden sind von 5366 ha (1960) auf weniger als 1000 ha zurückgegangen, Kulturweiden (1951: 6192 ha) sind völlig verschwunden. Die Landschaft wurde durch Ackerland und eine "Weinbau-Explosion" zerstückelt. In dem früher weinbaulosen Seewinkel wird heute intensive Weinwirtschaft betrieben. Zwischen 1966 und 1980 haben sich hier die Weingartenflächen um 87 Prozent vergrößert, in den alten Weinbaugebieten nördlich und westlich des Sees dagegen nur um etwa 30 Prozent. Mit dieser Entwicklung ist auch eine verstärkte Belastung des Gebietes (und auch des Neusiedler Sees) mit Dünge- und Spritzmitteln verbunden. Pro Hektar Weingartenfläche werden rund 500 kg Mineraldünger, 1000 kg organischer Dünger und 45 kg unvermischte Spritzmittel ausgebracht. Neben dem Getreide- und Hackfruchtanbau ist im Seewinkel auch der Feldgemüsebau (Tomaten, Gurken, Paprika) bedeutend.

SALZLACKEN

Die noch existierenden etwa 80 Salzlacken liegen in seichten Mulden, deren Entstehung nicht ganz geklärt ist. Die meisten Gewässer sind 40 bis 60 cm tief, nur der St. Andräer Zicksee erreicht eine Tiefe von 1,5 m. Nach der Wasserversorgung lassen sich zwei Typen unterscheiden: auf durchlässigem Boden die Grundwasserlacken, die im April ihren höchsten, im Oktober ihren tiefsten Wasserstand haben und auf undurchlässigem Boden die hauptsächlich von Niederschlägen gespeisten Regenwasserlacken, die meist im Juni ihren Höchst- und im Februar ihren Mindeststand erreichen. Einige Lacken haben ständig Wasser (Lange Lacke, St. Andräer Zicksee, Darscho), viele trocknen im Laufe des Spätsommers aus. Die Salze bleiben als schneeweiße Ausblühungen am Boden zurück. Entscheidend für die Existenz der Salzlacken sind die aus den Mineralwasserlagerstätten aufsteigenden Wässer (die gelöstes Soda, Kochsalz, Bittersalz und Glaubersalz enthalten), die Sommerverdunstung und die relativ schneearmen kalten Winter. Diese Faktoren führen zu Versalzungshorizonten im Boden bzw. einer Konzentration des Salzhaushaltes in den Gewässern. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung, der Gesamtkonzentration und ihrer Alkalität unterscheiden sich die einzelnen Lacken. Gewöhnliche (kalziumreiche) Grundwasserlacken gibt bzw. gab es nur außerhalb der Mineralwasserlagerstätten im Norden, Osten uns Südosten des Seewinkels. Sie wurden sehr bald trockengelegt. Nach Westen und Südwesten nimmt in den Lacken der Natriumgehalt zu. Zicklacken mit überwiegend Kochsalzgehalt gibt es nur im westlichen Seewinkel, westlich von Illmitz.

Je nach Untergrund lassen sich ähnlich wie am Neusiedler See zwei Wassertypen unterscheiden: sogenannte Weißwasserlacken, deren anorganische Trübung von der ständigen Wasserbewegung herrührt, die den schlammigen Grund aufwühlt. Das sind besonders die größeren Lacken auf tonigem Untergrund im zentralen Bereich des Seewinkels. Der andere Lackentyp, die Schwarzwasserlacken, ist durch Humussäuren braun gefärbt. Es sind dies hauptsächlich kleinere Lacken mit Bewuchs vorwiegend über sandigem, kiesigen Grund. Sie finden sich am Westrand des Seewinkels - entlang des Ostufers - und am Südrand des Lackengebietes. Dazu kommen noch einige klare Lacken ohne Bewuchs über Sand- oder Kiesgrund. Nach Art des Bodensediments, nach ihrer Flora, nach der Wasserführung und nach der durchschnittenen Salzkonzentration variiert also der Charakter der einzelnen Zicklacken in weiten Grenzen. Für die Salzpflanzen und die salzliebende Kleintierwelt ergibt sich daraus eine Fülle verschiedener Standorte bzw. Lebensräume. Durch das Vermischen der Lacken über Kanalsysteme und durch unkontrollierte Ausbaggerungen wurde allerdings der spezifische Charakter vieler Lacken verändert. Einzelne Gewässer, die früher alljährlich trocken fielen, trocknen durch den Anschnitt von Grundwasserschichten heute nicht mehr aus.

Viele der Salzpflanzen haben an den Meeresküsten oder in den Salzsteppen Südrussland und Zentralasiens ihre Hauptverbreitungsgebiete und erreichen im Seewinkel die Westgrenze ihres Vorkommens. Auf dem Solontschakboden sind die Pflanzen nach abnehmbarer Salzverträglichkeit in konzentrischen Gürteln um die Zicklacken angeordnet: zuinnerst die salzverträglichsten, weiter draußen die salzempfindlicheren. Neben dem abnehmenden Salzgehalt bestimmt die abnehmende Feuchtigkeit die Vegetationszusammensetzung. Die Hauptzeit der Halophyten (Salzpflanzen) ist der Herbst. Viele beginnen aber schon früh, noch unter Wasser, zu keimen. Den innersten Gürtel (Tiefwassersaum) am weißen Strand bilden die rötlichen Salzmelden und andere Gänsefußgewächse. Es folgt ein Gürtel des zunächst grünen, später strohgelben Dorngrases oder des Ungarischen Zypergrases am offenen Strand. Weiter außen im Überschwemmungsraum schließen sich die weißblühenden Salzkresse, die lila Salzaster und der in Horsten wachsende Salzschwaden an. Diese Zickgraswiesen nehmen stellenweise große Flächen ein. Höher, im Bereich des Hochwasserlinie findet sich die gelbgrüne Lückensegge-Salzlöwenzahn-Gesellschaft - auf Solonezboden das kennzeichnende Kampferkraut. Werden die Salzböden von einer oft nur wenige Zentimeter hohen Sandschicht überlagert, genügt das, um etwas weniger salzresistenten Pflanzen das Wachstum zu ermöglichen: der blau-grünen Gesellschaft des Artemisio-Festucetum mit Strandbeifuss und Schafschwingel. Noch höher, auf tiefgründigeren Böden folgt der buntfarbige, salzfreie Trockenrasen.

WEIDEN UND TROCKENRASEN

Der gegenwärtig kostbarste Landschaftsteil des Seewinkels sind die letzten Hutweiden und Trockenrasenflächen. Ende Mai/Anfang Juni ist die beste Zeit, diesen Lebensraum in voller Entfaltung kennen zu lernen. Dann besticht die Farbenpracht der Blumen in den graugrün schimmernden Steppengräsern. Weiß blühen Klebrige Nachtnelke, Österreichischer Salbei, Knollenmädesüß und Backenklee, gelb Borstentragant, Spießlöwenzahn, Beschreikraut, Gewöhnlicher Hornklee und Gelbe Skabiose, lila blühen Ackerwitwenblume, Bunte Kronwicke und verschiedene Flockenblumenarten, rot Nickende Distel, Weiche Silberscharte und Kleinblütige Steinnelke, dunkelviolett Mönchskraut, Schopftraubenhyazinthe, Violette Königskerze, Gewöhnliche Ochsenzungen und Wiesensalbei, blau blüht der Österreichische Lein. Später im Jahr kommen die rosa Blüten der Gewöhnlichen Felsennelke und des Weideunkrautes Hauhechel hinzu. In Anpassung an die Dichte der Grasfluren haben mehrere dieser Pflanzen fest an den Boden gepresste Blätter, eine Lebensform, die als Rosettenpflanze bezeichnet wird.

Für die Kleintierwelt stellen die Hutweiden und Trockenrasen einen recht einförmigen Lebensraum dar. Viele Insektenarten stellen sich auf blühende Disteln ein, z.B. die fahlgelbe pelzige Steppenhummel und Schwebefliegen. Auf Feldmannstreu kann man Krabbenspinnen, Langhornbienen und gelegentlich auch die Retortenwespe antreffen. Diese Wegwespe baut ein Nest aus Lehm und versorgt ihre Brut mit gelähmten Spinnen. Beweglicher als die Krabbenspinnen sind die verschiedenen Laufspinnen. Im Mai ist die Luft erfüllt vom tausendfachen Gezirpe der Feldgrillen. Im Hochsommer treten auf den trockenen Wiesenflächen die Feldheuschrecken und Keulenheuschrecken in Erscheinung. Schwalbenschwanz, Hellorangegrüner Heufalter und Resedafalter sind auffallende Schmetterlinge der Wiesen. Wo noch Viehherden ausgetrieben werden, hat sich eine reiche Insektenwelt erhalten können. Kotbewohnende Käfer wie Mondhornkäfer, Pillendreher, Kotfresser und Dungkäfer leben unter Kuhfladen. Am Dung stellen sich auch räuberische Arten ein, die den mistfressenden Insekten und deren Larven nachstellen, z.B. Raubkäfer und Stutzkäfer. Der trockene Mist bietet schließlich Schnell-, Schwarz-, Blatt- und Rüsselkäfern Versteck.

Der Seewinkel mit seinen Lacken ist beliebtestes Beobachtungsgebiet der Ornithologen. Tatsächlich bietet er den hier lebenden Vögeln ideale Brut- und Nahrungsmöglichkeiten und zählt auch zu den wichtigsten Binnenlandrastplätzen für Schwimm-, Möwen- und Wattvögel. Hier brüten ca. 1200 Paare Schwimmvögel. Zwergtaucher und Moorente bevorzugen mehr die "Schwarzen Lacken", Schwarzhalstaucher und Tafelente mehr die "Weißen Lacken". Bemerkenswert sind auch die Vorkommen von Graugans, Schnatter-, Knäk- und Löffelente. Die Brutbestände und auch die Durchzüglerbestände schwanken allerdings stark nach den Wasserstandverhältnissen. Etwa 1750 Paar Larolimikolen brüten im Gebiet, darunter Flussseeschwalbe, Seeregenpfeifer, Flussregenpfeifer und Säbelschnäbler am offenen Strand, Lachmöwe, Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel an stärker verwachsenen Stellen. Am Frühjahrs- bzw. Herbstdurchzug konnte hier ein Maximum von etwa 30000 bzw. 50000 Schwimmvögeln und 14000 bzw. 7000 Wat- und Möwenvögel beobachtet werden. Da die Vogelgruppen ungemein artenreich sind, sind sie ein bevorzugtes Ziel ornithologischer Beobachtungen. Unter den Durchzüglern dominieren bei den Schwimmvögeln Stock- und Krickente und die drei Gänsearten (Grau-, Saat- und Blässgans). Die Lachmöwe dominiert zahlenmäßig bei den Möwenvögeln, während Kiebitz, Kampfläufer und Uferschnepfe bei den Limikolen besonders häufig sind.

Durch die östlichen Lage bedingt, ziehen einige Vogelarten am Neusiedler See regelmäßig oder in größerer Zahl durch als weiter westlich im Binnenland wie Rotkehlpieper, Odinshühnchen, Sumpfläufer, Temminck- und Sichelstrandläufer, Teichwasserläufer, Zwergmöwe, Weißflügelseeschwalbe und Raubseeschwalbe. Andere auf der Großen Ungarischen Tiefebene regelmäßig auftretende Arten wie Mornellregenpfeifer und Zwerggans berühren das Neusiedler See-Gebiet nur sehr unregelmäßig. Weiter fällt die Seltenheit einiger häufiger Küstenarten wie Knutt, Austernfischer und Pfuhlschnepfe auf. Bemerkenswert sind auch die regelmäßigen Sommeraufenthalte von Mittelmeersilbermöwe, Seiden- und Rallenreiher im Gebiet. Immer wieder bietet es Überraschungen wie einzelne Bruten der Schwarzkopfmöwe oder einen Einflug von Stelzenläufern, das Auftreten eines Irrgastes oder einen guten Greifvogeldurchzug.

Berühmt ist der Seewinkel als Gänserastplatz. Allein 4000 Grau- und je etwa 10000 Saat- und Blässgänse bevölkern im Spätherbst die Weiden und Ackerflächen. In einem eindrucksvollen Gänsestrich fliegen sie morgens von ihren Schlafplätzen, den offenen Wasserflächen der größeren Seewinkel-Lacken und des Neusiedler Sees zu ihren Äsungsplätzen, den Wiesen und Feldern der näheren und weiteren Umgebung, bis nach Ungarn. Bestes Beobachtungsgebiet für den abendlichen Gänsestrich ist die Lange Lacke, für Beobachtungen tagsüber das Gebiet östlich des Paulhofs.

Interessante Durchzügler im Spätherbst sind Schneeammer und Berghänfling, die die Lackenufer bevölkern, und der Merlin. Der Winter bringt nur noch ab und zu Seeadler aus den Donauauen an den Neusiedler See, wo er früher eine regelmäßige, nicht seltene Erscheinung war. Säger und Seetaucher und seltenere Wintergänse unter den Tauchenten halten sich meist am St. Andräer Zicksee oder am Neusiedler See auf. Der Rückgang des Viehtriebs während der wirtschaftlichen Umstrukturierung des Seewinkels stellt den Naturschutz vor schwierige Problem. Die Pferde- und Schweineherden von einst sind längst verschwunden. Die charakteristischen Ziehbrunnen sind - funktionslos geworden - verfallen. Jüngst werden wieder einige im Zuge des zunehmenden Reitbetriebes für die Touristen aufgestellt.

Nun sind aber die Pusstaflächen mit ihrer Brut(Wohn)fauna und ihrer Durchzugsfauna von der biotopformenden Wirkung des Weideviehs durch Tritt, Fraß und Düngung abhängig. Infolge der Einstellung des Weidetriebes, der steigenden Eutrophierung der Gewässer (Düngung, Weinbauexplosion) und des Wegfalls des Schilfschnittes im Seewinkel (durch Veränderung der bäuerlichen Sozialstruktur) verschilften in den letzten 30 Jahren die Lacken rapide. Heute weisen 72 Prozent der Lacken Schilfbewuchs auf. Durch Verschilfung der Lackenufer und Verkrautung der Weiden infolge Unterbeweidung geht der typische Pusstafauna der artgemäße Lebensraum immer mehr verloren. Auch mehrere Heuschrecken reagieren auf den üppigen Pflanzenwuchs mit Abnahme oder Verschwinden. So wird die Pusstafauna mehr und mehr von einer allgemein verbreiteten Tierwelt abgelöst. Betroffen sind auch die auf kurzrasige Flächen angewiesenen durchziehenden Gänse- und Limikolenarten. Früher bekämpfte der Naturschutz den Viehtrieb mit Weidezäunen. Heute muss er ihn mittels eines Bewirtschaftungsplanes fördern und gelegentlich Gelegeverluste bodenbrütender Vögel in Kauf nehmen, um entscheidendere Lebensraumverluste zu verhindern.

SPORT

Da der Neusiedler See ein Naturschutzgebiet ist, sind Fahrten mit dem Motorboot verboten. Ausnahmen gibt es nur für die Berufsschifffahrt und Regattabegleitboote. Letztere müssen aber in jedem Fall Einzelgenehmigungen einholen.

Boote mit Übernachtungsmöglichkeit sind zur Mitführung einer Chemie-Toilette verpflichtet.

Das Kite-Surfen ist nur bei Tag und von 10. Mai bis 20. September, nur in 200 Metern Abstand vom Ufer, gestattet. Nähere Details finden sich in der entsprechenden Verordnungen (Zeiten, Startzonen, Daten, gehe auf Seite Behördliche Vorschriften

JM/LSV-PR - 24.02.2005

 

 

Grenzübertritt nach Ungarn mit dem Boot am See

Offene Grenze Österreich-Ungarn - Grenzübertritt nach Ungarn per Boot

Mit Verordnung vom 29. Juni 2001 (Sicherheitsdirektion Burgenland) ist seit Juli 2001 der Grenzübergang am Wasser nach Ungarn auch für Einzelschiffe möglich.

Gegenüber früher gibt es nach dem Grenzkontrollgesetz heute keine Anlege- oder Deklarierungsmodalitäten mehr. Lediglich ein Reisedokument (Reisepass oder Personalausweis alt oder neu, beide müssen aber gültig sein) sind unbedingtmitzuführen. Der Führerschein genügen keinesfalls!

Der Grenzübertritt kann in beide Richtungen rund um die Uhr erfolgen.

Selbstverständlich sollen auf allen Schiffen, die nach Ungarn reisen, die österreichische Nationale am Heck und die ungarische Gastlandflagge unter der Steuerbordsaling gesetzt sein. Reisepass nicht vergessen.

Für die Ein- und Ausfuhr von Waren gelten die normalen Zollbestimmungen. Anlegen kann man am Schwimmsteg des FTVE.

Der Grenzübertritt auf dem Festland ist beim Grenzstein B 2 nun ebenfalls rund um die Uhr möglich, jedoch nur per Fahrrad oder Elektrokutsche.
Genauere Auskünfte gibt auch gerne die

Polizeiinspektion mit Außengrenze Mörbisch am See - Seedienst

Telefon: 059 133 – 1107

eMail: PI-B-Moerbisch-am-See[a]polizei.gv.at

Adresse: 7072 Mörbisch/See, Ödenburger Straße 4

Neuigkeiten bez. Schengen, Euro & Co!

Ab 21. Dezember 2007 wurde das Gebiet des so genannten Schengen-Raumes von 15 auf 24 Staaten erweitert. Grenzkontrollen finden in der Regel nicht mehr statt. Die Mitnahme eines Reisedokumentes (Pass oder Personalausweis) ist aber dennoch erforderlich. Der Führerschein ist kein Reisedokument. Nur aus dem Reisepass oder Personalausweis ist die Nationalität ablesbar. Ein Führerschein weist nicht nach, dass der Inhaber auch automatisch Österreicher ist.

Gegenwärtig gehören dem Schengen-Raum 15 Staaten an:

Die EU-Mitglieder Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien sowie die Nicht-EU-Mitglieder Norwegen und Island.

Ab 21. Dezember 2007 wurde das Schengen-Gebiet um folgende EU-Mitglieder erweitert:

Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.

Die Grenzkontrollen zur Schweiz sind ab 12. Dezember 2008 weggefallen. Der Beitritt der Schweiz wurde durch eine Volksabstimmung im Jahr 2005 ermöglicht.

Was ist mit dem Flugverkehr?

Im Flugverkehr sind die Grenzkontrollen bei Reisen in eines der neun Länder, die nun dem Schengener Abkommen beitreten, mit 30. März 2008 weggefallen. In der Schweiz fallen die Kontrollen im Flugverkehr mit 29. März 2009.

Außerhalb des Schengen-Raumes bleiben die EU-Mitglieder:

Großbritannien, Irland, Bulgarien, Rumänien und Zypern. Auch zu Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien und Albanien finden weiterhin Grenzkontrollen statt.

Euro im Vormarsch

Nachdem der Euro bereits seit 1. Januar 2007 in Slowenien gilt, haben nun auch die Mittelmeerstaaten Malta und Zypern (griechischer Teil) den Euro eingeführt.

In Malta können Lira nur noch bei der Zentralbank umgetauscht werden. In Zypern ist ein gebührenfreier Umtausch des Pfund in Euro ab 1. Juli 2008 nur noch bei der Zentralbank gebührenfrei möglich.

Auch die übrigen EU-Mitgliedsstaaten, die der Gemeinschaft seit 2004 beigetreten sind, wollen den Euro übernehmen. Als realistisch gilt folgender Zeitplan:

2009: Slowakei

2010: Estland, Lettland, Litauen

2012: Polen, Tschechien

2013: Ungarn

2015: Bulgarien, Rumänien

Ab 1. Januar 2008 ist der Euro in 15 der 27 EU-Mitgliedsstaaten gesetzliches Zahlungsmittel:

Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich (einschließlich der außereuropäischen Überseedepartements Gouadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, St.Pierre et Miquelon, Mayotte und Reunion), Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal (einschließlich Azoren und Madeira), Slowenien, Spanien (einschließlich Kanarische Inseln) und Zypern. Darüber hinaus ist die Gemeinschaftswährung in den Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikan gesetzliches Zahlungsmittel. Montenegro und die nominell zu Serbien gehörende Region Kosovo haben den Euro einseitig übernommen.

In Großbritannien gilt die baldige Einführung des Euro als unwahrscheinlich, in Dänemark und Schweden wurde die Gemeinschaftswährung in Referenden abgelehnt.

 

Seenot- und Wasserrettung am Neusiedler See

Die wichtigsten Notrufnummern am Neusiedler See. Auf dem Wasser muss ein optischer Notsignalgeber mitgeführt werden.

  • 112 - Euro-Notrufnummer
  • 122 - Notrufnummer der Feuerwehr
  • 133 - Notrufnummer der Polizei
  • 144 - Notrufnummer der Rettungsdienste
  • 141 - Notrufnummer d. Ärztenotdienstes: Mo-Fr 19.00 bis 07.00 Uhr; Sa-So 00.00 bis 24.00 Uhr

Der Euro-Notruf 112 ist auch dann anwählbar, wenn keine SIM-Karte im GSM-Handy eingelegt ist. Mit dem Euro-Notruf 112 ist man automatisch mit der nächsten Polizeidienststelle verbunden. Die übrigen Notrufnummern von Feuerwehr bis Rettung, ÖAMTC (120) od. ARBÖ (123) sind nur mir eingelegter SIM-Karte und PIN-Code erreichbar. Das Handy muss aktiviert sein, man muss Gespräche empfangen und führen können. Wenn ein Handy-User eine Notrufnummer wählt, wird er automatisch mit der nächsten Polizei- oder Rettungsstation verbunden. Ohne Vorwahl. Zudem sind die Gespräche kostenlos.

Seestützpunkte

Polizei: Neusiedl/See, Podersdorf, Mörbisch, Rust. Von diesen ständig besetzten Stützpunkten erfolgen täglich Ausfahrten in der Segelsaison. Zur besseren Ortung der Verunglückten bei Seenoteinsätzen müssen lt. Beschluss der Burgenländischen Landesregierung (LGBL 13/1997) alle Benützer beim Betrieb von Sportfahrzeugen und Segelbrettern optische Notsignalgeber mitführen. Optische Notsignalgeber sind Lichter die im Gefahrenfalle in Betrieb gesetzt werden können und ein weißes helles Funkellicht mit einer Blitzfolge von 60 Blitzen pro Minute ausstrahlen.

Österreichische Wasserrettung (ÖWR-Bgld.), Einsatzstelle Oggau:

Die Schwerpunkte in Oggau sind neben dem Wasserrettungsdienstes die Überwachung und Betreuung von Wettbewerben (zB Regatten) und die Rettungsschwimmausbildung. Die Einsatzstelle hat nicht nur ein breit bestreutes Aufgabengebiet zu bewältigen, sondern auch ein großes und interessantes Einsatzgebiet. Hat doch der Neusiedler See die größte Seefläche auf österreichischem Gebiet. Gleichzeitig ist der Neusiedler See der zweitgrößte Steppensee in Europa - und hohen Schwankungen im Wasserstand ausgesetzt. Bei einer maximalen Tiefe von 1,8 m wirken sich diese gerade in der Schifffahrt besonders aus. Mit dem neu angeschafften Einsatzboot stellen aber auch diese Bedingungen kein Problem für den Wasserrrettungsdienst dar. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen - insbesondere in Bezug auf die Verbringung von Sanitätern oder Notärzten am Wasser, damit Notfallmaßnahmen direkt vor Ort - oder bereits umgehend nach der Bergung stattfinden können.

ÖWR-Landesverband Burgenland, 7063 Oggau, Setzweg 29

Notrufnummer: 130 (LSZ)

ÖWR-Einsatzboot: 0664 - 762 16 03 (stationiert im Hafen Oggau)

Kontakt: Landesleiter und Ortsstellenleiter Hr. Stefan Ferschich

Email: stefan.ferschich[a]b.owr.at

Internet: http://b.owr.at

Entfernungen und Kompasskurse

Tabelle mit allen Orten des Neusiedler Sees.

Die erste Ziffer entspricht dem Kompasskurs, der zweite Wert ist die Entfernung in Kilometer (alle Angaben ohne Gewähr).

Beispiel: 290 4 bedeutet Kurs 290 Entfernung 4 km.

von   \  nach  Weiden Neusiedl  Jois   Breitenb. Podersd. Purbach   Oggau     Rust     Mörbisch Illmitz  

Weiden

----

310 1,5

290 4

265 6

195 7

250 8

230 13

220 17

215 22

205 20

Neusiedl

130 1,5

----

255 2

250 5

180 8

240 7

220 14

215 18

210 22

200 21

Jois

110 4

75 2

----

240 4

170 9

240 6

210 13

210 15

200 21

195 20

Breitenbrunn

85 6

70 5

60 4

----

140 8

215 2

200 9

195 13

195 19

185 18

Podersdorf

15 7

5 8

350 9

320 8

----

300 8

260 8

240 11

220 15

215 14

Purbach

70 8

60 7

60 6

40 2

120 8

----

195 7

195 11

190 15

185 15

Oggau

45 13

40 14

30 13

20 9

70 8

10 7

----

195 5

190 10

170 10

Rust

40 17

35 16

30 15

20 13

55 11

10 11

20 5

----

185 6

150 7

Mörbisch

35 22

25 22

20 21

15 19

40 15

10 15

10 10

0 6

----

90 3

Illmitz

20 20

10 21

15 20

5 18

30 14

50 15

350 10

330 7

270 3

----

 

Die Daten sind Auszüge aus dem Neusiedlerseehandbuch und wurden uns freundlicherweise von der Firma "Sailer"-Accessoires zur Verfügung gestellt.