Eröffnung der neuen Sturmwarnanlage am Neusiedler See

Die Anlagen wurden erweitert und mit neuen Lichtern ausgestattet

 

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In der Zeit von 2008 bis 2010 wurde von der Landessicherheitszentrale Burgenland GmbH über ein EU-Projekt die Sturmwarnanlage am Neusiedler See erneuert bzw. erweitert.

 

Bei diesem Projekt wurden die Warnleuchten erneuert, die Steuerkästen auf die neue Technik adaptiert und zwei zusätzliche Standorte errichtet. Mit dem Lampentausch wurde die Sichtbarkeit der Lichtsignale wesentlich erhöht. Die neuen Leuchten sind Drehspiegelleuchten mit einem Durchmesser von 570 mm und einer Höhe von 860 mm, bestückt mit Natriumdampflampen 230 Volt/1000 Watt. Die neuen Leuchten sind leistungsstärker und somit auch bei schlechtem Wetter gut sichtbar. "Wir haben durch die neuen Lampen nun eine Qualität, wie sie an den deutschen Seen und im Westen Österreichs üblich ist", sagte Ernst Böcskör von der Landessicherheitszentrale.

 

Die bisherigen Standorte waren Mörbisch, Rust, Oggau, Purbach, Breitenbrunn, Neusiedl Podersdorf und Illmitz.

 

Die zwei neuen Standorte sind Weiden am See und Fertörakos auf ungarischem Staatsgebiet.

 

Der Neusiedler See, als einziger Steppensee Mitteleuropas mit einer Nord-Süd-Erstreckung von 36 km und einer Breite von 7 bis 14 km, entwickelte sich zu einem Eldorado für die Wassersportler. Besonders die hervorragenden Windverhältnisse locken Segler und Surfer, in letzter Zeit auch immer mehr Kite-Surfer, ihren Sport auf dem Neusiedler See auszuüben.

 

Die Gefahren des Sees werden von den Sportlern und Urlaubern aufgrund der geringen Wassertiefe unterschätzt. Durch die geringe Wassertiefe und der großen Fläche von ca. 370 km2 entstehen bei Schlechtwetter Wellen von einem Meter und mehr. Diese kurzen Wellen bereiten den Urlaubern und Wassersportlern oft große Probleme. Alljährlich geraten dutzende Segler, Surfer sowie Benutzer von Tret-, Ruder- und Elektrobooten in Lebensgefahr. Um sie zu warnen, müssen Gemeinden, die Strandbäder betreiben oder in denen Schifffahrtsbetriebe ihren Standort haben, eine Sturmwarnanlage betreiben.

 

Im Jahr 1994 wurde an 9 Standorte rund um den Neusiedler See eine Sturmwarnanlage errichtet. 2002 wurde die Anlage modernisiert mit neuen Steuerungseinheiten, dem Tausch der Funkellichter und mit der Einbindung in das digitale Bündelfunknetz Burgenland auf TETRA 25 Standard.

 

Zwei Blinksignale kommen zur Anwendung:

 

40mal pro Minute  -  Vorwarnung  - ab Windstärke 6 (Windgeschwindigkeit ab ca. 40 km/h

<P">  und steigende Tendenz

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<P">90mal pro Minute  -  Sturmwarnung – ab Windstärke 8 (Windgeschwindigkeit ab 60 km/h

<P">  und steigende Tendenz

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Die Auslösung der einzelnen Signale kann einzeln, in beliebig zusammengestellten Gruppen oder gesamt erfolgen. Die Fernauslösung bzw. Fernüberwachung erfolgt rechnerunterstützt. Neu ist auch die Praxis der Auslösung des Warnsystems. In der Vergangenheit war das Landespolizeikommando dafür zuständig - jetzt ist es die Landessicherheitszentrale in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

 

Viele Surfer und Segler auf dem Neusiedler See stehen dem neuen System allerdings noch skeptisch gegenüber. Grundsätzlich ist es besser, ein bisschen früher als zu spät, denn der Wind kann sehr schnell kommen. Die Menschen rund um den See kennen das ohnehin, aber die Gäste nicht. Gefragt sei aber auch die Eigenverantwortung der Freizeittreibenden auf dem See. Dennoch werde die Polizei bei Sturmwarnung verstärkt auf dem See patrouillieren.

 

Landessicherheitszentrale Burgenland Gesellschaft mbH
Europaplatz 1, A-7000 Eisenstadt

 

Internet: www.lsz-b.at

 

Projektplan

 

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